Die Arve, in Österreich Zirbe genannt, wurde in der jüngeren Vergangenheit bekannt dafür, eine besonders grosse Wirkung auf die Gesundheit zu haben. Sie gilt als das "Gesundheitsholz" schlechthin. Aber wie kam es dazu?
Der Absatz von Zirben erlebte in den 90er Jahren einen grossen Einbruch. Die häufigste Verwendung von Zirben für den Bau von alpinen Zirbelstuben brach ein und musste moderneren Möbeldesigns weichen. Niemand kaufte mehr Zirbenholz. An einem Symposium in Innsbruck wurde deshalb damals beschlossen, eine Studie durchführen zu lassen, welche die Wirkung vom duftenden Zirbenholz auf die Gesundheit untersuchen soll. Universitätsprofessor Dr. Maximilian Moser von der Medizinischen Universität in Graz nahm sich dem Thema an. Er war bekannt für die Entwicklung von neuen Messtechniken für biologische Rhythmen.
Die Zirbe übertraf bei seinen Untersuchungen alle Erwartungen. Bis dahin hatte sich niemand vorstellen können, das Holz eine klar messbare Wirkung auf unseren Organismus hat. Diese Erkenntnisse gaben dem Absatz von Zirbenholz wieder enormen Auftrieb. Innerhalb kurzer Zeit vervierfachte sich der Preis für Zirbenholz. Diese Entwicklung hatte sogar positive Folgen auf die Bewirtschaftung der Wälder in Mitteleuropa. Die kostbare Bergkiefer wurde wieder überall gepflanzt wo es nur ging. Im Zweifelsfall wird sogar die Fichte entfernt um zugunsten der Zirbe Platz zu machen.
Die Arvenholzumgebung hat vielfältige Auswirkungen. Neben der Verringerung der Herzfrequenz, verbessert sie den Schlaf, reduziert Wetterfühligkeit und die ätherischen Öle verbessern auch die Atmung. Die Arve hat sogar antibakterielle Wirkung und vertreibt Motten und andere Insekten. Im Alpenraum verwendete man früher Arven für Schneidebretter und Auf-bewahrungsbehälter. Dies im traditionellen Wissen, das Arvenholz Brot und Lebensmittel vor bakteriellem Befall schützt. Denn während Baktierenstämme auf Kunststoffmaterialien überleben, sterben sie auf Arvenholz nach kurzer Zeit ab.
Arvenholz als Rohstoff ist sehr vielseitig einsetzbar. Es ist nicht nur gesund, sondern durch die besondere Beschaffenheit und Optik auch eine interessante Ergänzung in der Gestaltung und dem Design von Möbeln und Wohnräumen.
Quelle:
Thoma, Erwin (2012). Die geheime Sprache der Bäume und wie die Wissenschaft sie
entschlüsselt. Ecowin Verlag Salzburg.

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